Der Untergang der Nibelungen
Das Metal-Musical
© by Udo Roland Ziegler
mit Musik von
Accept - AC/DC - Assassin - Helloween - In Extremo - Iron Maiden - Krokus - Nina Hagen – Rammstein - Reamonn - Tanzwut - The Exploited - Thunder - Twisted Sister - U.D.O.
Basierend auf dem Nibelungenlied, ein um 1200 n.Chr. entstandenes mittelhochdeutsches strophisches Heldenepos eines „österreichischen“ Dichters aus dem Donauraum (vermutlich Passau).
Es verknüpft durch die herausgehobene Gestalt der liebenden und rächenden Kriemhild die mythischen Sagen um Brunhilde und Siegfried mit der historischen Sage vom Untergang der Burgunden[1] durch die Hunnen und sucht das tragisch gesinnte germanische Heldenethos mit dem höfischen Geist des christlich geprägten staufischen Rittertums zu verschmelzen. Dem Werk ging vermutlich eine (verlorengegangene) „Ältere Not“ voraus. Die über 30 teilweise bruchstückhaften Handschriften der Dichtung liegen in drei Hauptfassungen vor (Hohenems-Münchener, Hohenems-St. Galler, Donaueschinger).
„Uns ist in alten mæren wunders vil geseit
von helden lobebæren, von grôzer arebeit,
von freuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,
von küener recken strîten muget ir nû wunder hœren sagen.“ (1. Aventiure, 1. Strophe)
Eine Geschichte um Liebe und Hass, Treue und Rache, Mut und Feigheit. Sie geht zurück auf historische Vorgänge des 5. – 7. Jh. n.Chr., der Zeit der Völkerwanderung und des Untergangs des Römischen Reiches (im Jahre 476), noch heute berüchtigt als die Zeit des „finsteren Mittelalters“, da aus dieser Epoche nur wenige schriftliche Zeugnisse existieren.
Das Substantiv „Nibelungen“ kommt aus dem Germanischen („Nebel“) und bezeichnet ein Zwergengeschlecht, dessen König Alberich den sagenhaften Nibelungenhort hütet. Der von Siegfried (König Sigibert) erbeutete Schatz fällt nach dessen Ermordung durch Hagen an die Burgunderkönige in Worms. An diese geht damit auch der Name „Nibelungen“ über.
I. Akt
Die historischen Hintergründe des Nibelungenliedes
406/407: Vandalen, Alanen und Sueben überqueren den Rhein und plündern Gallien
409: Burgunden verbünden sich mit Konstantin III.
411: Gegenkaiser Senator Jovinus
413: Besiedlung des Rheingebietes um Mainz und Worms
436/437: Attila vernichtet die Burgunden
451: Flavius Aetius, weströmischer Heermeister, und die Burgunden besiegen Attila auf den Katalaunischen Feldern
493: Dietrich von Bern (Theoderich der Große, König der Goten) tötet seinen Konkurrenten Odoaker in Ravenna bei einem Gastmahl und gründet ein Reich in Italien
561: Der Merowinger Chlotar I., Gemahl Fredegundes, teilt sein Reich unter seinen vier Söhnen auf: Gunthram, Sigibert, Charibert und Chilperich.
570: König Chilperich tötet Galswintha, die Schwester Brunichildes.
584: Sigibert und Chilperich sterben eines gewaltsamen Todes.
613: Chlotar, der Sohn Fredegundes, lässt Brunichilde an ein Pferd binden und zu Tode schleifen.
6./7. Jh.: Kriemhild = Fredegunde, Brünhild = Brunichilde, Königinnen der Merowinger
Die Nibelungen in unserer Zeit
[Signatur: Band (Album) – Titel]
Musik: Assassin (The Upcoming Terror) – Forbidden Reality (Panzergeräusch als Begleitung)
“We stand for all
’til our death
Fight for one goal:
Holy Terror.” (Albummotto)
Sprecher:
„29. März 1909: Der Begriff Nibelungentreue wurde von Reichskanzler Bernhard Fürst von Bülow in seiner Rede im Reichstag während der bosnischen Annexionskrise erstmals gebraucht. Im Speziellen ist damit die unbedingte Bündnistreue des Deutschen Reichs zu Österreich-Ungarn angesichts der zunehmenden Isolierung der Mittelmächte gemeint, die vor allem ab 1904 durch die Entente cordiale zwischen Frankreich und Großbritannien offensichtlich wurde. Da dieser Vergleich jedoch mit blutigen Assoziationen verbunden ist, versuchte von Bülow zugleich, durch einen Hinweis auf die friedenssichernde Kraft der Treue dem Begriff seine grausame Konnotation zu nehmen.
28. Juni 1914: Gavrilo Princip tötet bei einem Attentat das Thronfolgerpaar Österreich-Ungarns, Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie.
28. Juli 1914: Österreich-Ungarn erklärt Serbien den Krieg, Beginn des Ersten Weltkriegs.
11. November 1918: Waffenstillstand von Compiègne, Ende des Ersten Weltkriegs.
17. Dezember 1918: Die Metapher vom „Dolchstoß von hinten“ wurde erstmals in einem Artikel der Neuen Zürcher Zeitung öffentlich gebraucht. Der Autor schrieb dem britischen General Sir Frederick Maurice das Zitat zu:[2]„Was die deutsche Armee betrifft, so kann die allgemeine Ansicht in das Wort zusammengefasst werden: Sie wurde von der Zivilbevölkerung von hinten erdolcht.“

Die Dolchstoßlegende war eine nach dem Ersten Weltkrieg verbreitete These, dass die Sozialdemokratie durch ihre revolutionäre Tätigkeit das „im Felde unbesiegte“ deutsche Heer „von hinten erdolcht“ und dadurch den Zusammenbruch des Deutschen Reiches verschuldet hätte. Das literarische Vorbild der Dolchstoßlegende findet man in der Nibelungensage, wo Siegfried von Hagen hinterrücks erstochen wird.
Die "Nibelungentreue" war ein stehender und gegen Ende des Zweiten Weltkrieges immer stärker propagierter Kampfbegriff im Nationalsozialismus. Meine Ehre heißt Treue war der Wahlspruch der SS. Treue als Leitidee war aber auch in der tatsächlichen Politik wichtig; Adolf Hitler erwartete von den Verantwortlichen im Reich und von allen Soldaten eine durch Eid zu bekräftigende persönliche Loyalität – ähnlich der germanischen Gefolgstreue. Dadurch sollte das ganze Volk mit Hitler zu einer Einheit (zu einem „Volkskörper“) zusammenwachsen. Neben der innenpolitisch wichtigen Treue gab es auch eine außenpolitische Parallele zum Nibelungenlied: Hitler agierte militärisch mit großem Risiko, so dass mit enormen Menschenopfern, ja sogar mit dem eigenen
[1] Die Burgunden bzw. Burgunder waren ein Volksstamm am Niederrhein.
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